Ich wohne am Land. Arbeiten tu ich auch am Land, aber ich brauch ein Auto, weil keine Öffis zu meiner Arbeit fahren. Ich bin oft in Wien. Ich tank auch immer in Wien, weil ich eine Tankstelle kenn, die billiger ist. Dort hat mir schon ein paar Mal der Tankwarttrottel - wie ich ihn jetzt schon nenn - falschen Sprit eingefüllt. Früher war Eurosuper mit 95 Oktan und Super mit 98. Jetzt ist Super mit 95 und Super plus mit 98. Manchmal sag ich Super und krieg Super plus und der Tankwarttrottel sagt „Is eh wuascht.“. Manchmal sag ich 95 Oktan und krieg 98, weil mich der Tankwarttrottel falsch versteht. Manchmal sag ich Eurosuper und dann weis ein anderer Tankwart nicht was das ist. Immer muss ich höllisch aufpassen. Es kostet ja mehr. Ich zahl auch immer mit Bankomatkarte. Da erspar ich mir das Trinkgeld. Zum ersten Mal im neuen Jahr bin ich wieder dort. „I zoi mit Bankomat!“ sag ich wie immer. Zieh die Karte durch die Kassa, tipp meinen Code, warte..., seh in der Anzeige: „Gültigkeit abgelaufen!“. Bares hab ich nicht mit, wozu den auch - so eine Karte ist ja ziemlich praktisch. Ich hab nicht bedacht, dass meine Karte seit Neujahr nicht mehr gültig ist. Ratlos frag ich den Tankwarttrottel: „Wos moch ma jetzt?“, der nicht mehr so gut drauf ist, weil fünf Minuten vorher einem anderen dasselbe passiert ist. Der Tankwarttrottel sagt zu mir: „I schreib ma jetzt ollas auf und du bringst ma heite no des Göd.“. Ich meine daraufhin, dass ich jetzt ein paar Tage nicht in Wien bin ob das eh okay ist. Daraufhin der Tankwarttrottel: „Naa, naa, naa! Heite! I muaß des dawö aus meina Toschn ausleng. Wann des Göd net heite do is wea i an kuazn Anruf mochn und de Soch is erledigt!“. Ich überlege: Na guat! Mei neiche Koartn is in Stockerau. Hin und her foan hat kan Sinn, i muaß jo in de Hockn. Am bestn i suach ma mei Bank im Bezirk und hoi mar a Göd. Ich hab schließlich meine Bank gefunden, aber keinen Parkplatz. Nach fünf Minuten Häuserblock-Rundendrehen hab ich einen. Dann nehm ich meinen Autoschlüssel, die Bankomatkarte, mein Tascherl und meine Jacke, weil es ja kalt ist. Steig aus, sperr zu, zieh mir die Jacke an, bind mir das Tascherl um und steck alles ein. Vor der Bank angekommen such ich jetzt meine Karte, find sie aber nicht. Ich such und such - die Karte ist weg. „Scheiße - hob is valuan?“ denk ich mir und geh zum Auto zurück. Exakt den gleichen Weg. Meine Bankomatkarte find ich aber nicht. Zwei Mal geh ich noch suchend den Weg ab. Nichts! Ich geh trotzdem in die Bank hinein. Erzähl alles bei der Information. Die junge Frau sagt zu mir, dass ich eine Verlustanzeige bei der Polizei machen muss und mit dieser soll ich wiederkommen. „Schluck!“, ich frag: „Is des wiaklich notwendig? De Koatn güt jo eh nimma!“. Die junge Frau fragt eine alte Frau, die sich anscheinend besser auskennt. „Mit der Karte kann niemand mehr etwas anfangen. Eine Verlustanzeige ist nicht notwendig.“ sagt sie. Zum Glück kenn ich meine Kontonummer auswendig und bekommt am Schalter mit meinem Ausweis Geld. Jetzt ist doch noch alles gutgegangen, aber geschwitzt hab ich schon viel.